Es ist die Zeit, in der ein fahles Dämmerlicht die Nacht nach Osten hin verfärbt, in der sich die Wipfel der Fichten allmählich vom Himmel abheben und sich die Landschaft in blassen Grau- und Blautönen zeigt. Eine Gestalt – das Stativ über der Schulter – taucht aus dem Morgennebel auf. Julien Regamey liebt diese Tageszeit, sie eignet sich am besten, um einen Ansitz zu errichten. An der Kreuzung zweier für den Normalsterblichen unsichtbarer Pfade, unter einem Baumstumpf, der bei einem Gewitter umgestürzt ist, wird er sich niederlassen und mehrere Stunden regungslos ausharren, mit klopfendem Herz beim kleinsten Rascheln im Wald und in der Hoffnung, die Silhouette eines Caniden zu erspähen. Er kennt sie in- und auswendig, diese Landschaft im Waadtländer Jura mit ihrem dichten Unterholz, den Nadelwäldern und Weiden, die den Blick bis auf den Genfersee freigeben. Nur wenige Kilometer von hier ist er aufgewachsen.

Text : Clément Grandjean
Fotos : Julien Regamey

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