Die Transhumanz der Sámi

Norwegen

Jedes Frühjahr treiben die Samen in Norwegen ihre Rentierherden von den Winter- zu den Sommerweiden. Während dieser Wanderung, die den Rhythmus ihres Nomadenlebens bestimmt, legen die Viehzüchter Hunderte von Kilometern durch die Tundra und die Berge der Finnmark zurück. Steh auf! Wir müssen uns auf den Weg machen! Die Rentiere sind von ihrer Wanderroute abgekommen und zu weit nach Westen gezogen!» Noch im Halb-schlaf schäle ich mich aus meinem Militärschlafsack. Ich stecke meine Füsse, die von zwei übereinander gezogenen Paar Wollsocken vor der Kälte geschützt sind, in schwere Lederstiefel, schnappe mir eine Pelzmütze und stolpere zum Ausgang des Lavvu, wie das traditionelle Zelt der Samen genannt wird.

Text und Fotos : Laurent Nilles
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Ausgabe 246
April-Mai

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